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Integrierte Behandlung von festen und flüssigen Abfällen aus Olivenmühlen

Zusammenfassung

Die Olivenölindustrie ist einer der wichtigsten landwirtschaftlichen Sektoren im Mittelmeerraum. Bei der Gewinnung von Olivenöl fallen erhebliche Mengen an festen und flüssigen Rückständen an. Für die Behandlung von Abfällen aus der Olivenmühle wurden bereits mehrere Methoden und Technologien vorgeschlagen, die sich in drei Hauptkategorien zusammenfassen lassen: physiochemische, biologische und thermochemische. Die meisten dieser Methoden sind in ihrer Anwendung jedoch durch ihre Komplexität und ihren hohen Kostenaufwand begrenzt, und in einigen Fällen ist die erzielte Effizienz nicht zufriedenstellend. Dies stellt Betreiber von Olivenmühlen, sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht, vor Herausforderungen.
Im Rahmen der Arbeiten wird ein neues integriertes Konzept unter einer viel breiteren Perspektive erforscht. Sowohl feste als auch flüssige Olivenabfälle werden in einem kombinierten Prozess behandelt und zu Biogas und Biokohle zur Bodenverbesserung verwertet. Die anaerobe Vergärung wird direkt als Erstbehandlung des Rohabwassers aus der Olivenmühle zur Erzeugung von Biogas eingesetzt. Als Trägermedium für den anaeroben Biofilm werden z.B. Olivenkerne verwendet, ein Material, das in der gleichen Industrie in großen Mengen verfügbar ist. Am Ende des Fermentationsprozesses werden die Gärreste aus dem anaeroben Reaktor zurückgewonnen und durch ein thermochemisches Verfahren, die hydrothermale Karbonisierung (HTC), verwertet, um Biokohle zu erzeugen, die dann zur Bodenverbesserung getestet wird.

Förderung: Dr. Ghizlane Enaime hat für die Durchführung ihrer Forschungen ein Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten.

Projektbearbeitung am LSU (RUB):
Dr. Ghizlane Enaime